Als "Jüterbog II" wird die ehemalige Garnisonsstadt jenseits des Jüterboger Bahnhofs bezeichnet. Mitte des 19. Jahrhunderts entstand auf dem Gelände zunächst der königlich-preussische Artillerieschießplatz, bald wurden die Schießschulen der Feld- und Fußartillerie nach Jüterbog verlegt. Es entstand ein ganzer Stadtteil mit rein militärischer Nutzung, der mit dem Aufkommen der Militärluftfahrt immer mehr an Bedeutung gewann. Im Nationalsozialismus wuchs die Garnison erneut erheblich, neue Truppenübungsplätze ebenso wie neue Truppenlager entstanden, wie heute noch die Ortsnamen "Altes Lager" und "Neues Lager" bezeugen. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs nahm die Sowjetarmee die Garnison ein und baute diese zur größten russischen Militärbasis in Deutschland aus. Es entstanden weitere Kasernen, Wohngebäude, Bunker, Tankanlagen und ein weiterer Truppenübungsplatz. Man kann heute lediglich die Truppenstärke der Roten Armee nur noch mutmaßen, aber Schätzungen gehen von bis zu 40.000 Soldaten aus, im Vergleich zu 15.000 Einwohnern. Das Militär prägte also über 150 Jahre lang das Jüterboger Stadtbild und beeinflusste den Alltag der Jüterboger erheblich.